Verletzungen des Kniegelenkes können durch verschiedenste Unfallmechanismen entstehen. Die daraus resultierenden Symptome können sich dabei unterschiedlich präsentieren. Ebenso verhält es sich mit den geschädigten Strukturen. Je nach Unfallmechanismus können Sehnen, Bänder, Kapsel, Menisken, Knorpel oder Weichteile verletzt werden. Auch mehrere betroffene Strukturen kommen des öfteren vor (Unhappy trias).
In diesem Blog möchte ich auf die Kreuzbänder, im speziellen auf das häufiger betroffene vordere Kreuzband eingehen.
Die typische Kombinationsbewegung aus Beugung und Außenrotation kann zu einer Ruptur des Kreuzbandes führen. Wenn dies der Fall ist kann das Knie operativ versorgt bzw. konservativ therapiert werden.
Was bedeutet dies und wo liegen die Unterschiede?
Was beide Versorgungsarten gemein haben, die Physiotherapie zielt auf eine bestmögliche Beweglichkeit und Funktionalität des Kniegelenkes ab.
Der wesentliche Unterschied bei einer konservative Versorgung ist, dass die Muskulatur die Funktion des Kreuzbandes übernehmen muss. Die Physiotherapie beschäftigt sich hierbei zum einen mit der Kräftigung der Beinmuskulatur, und zum anderen wird auf den koordinativ richtigen Einsatz dieser eingegangen. So werden die Muskeln durch gezielte Übungen gestärkt. Durch Gleichgewichtsübungen und Geschicklichkeitsübungen werden sie auf die täglichen Belastungen vorbereitet.
Im Alltag und beim Gelegenheitssportler können hierbei gute Ergebnisse erzielt werden. Beim ambitionierten Hobbysportler und vor allem bei Sportarten, in denen häufige Richtungsänderungen vorkommen und hohe Kräfte auftreten, wie zum Beispiel im Fußball, beim Tennis oder beim Schifahren ist eine konservative Versorgung häufig nicht zielführen. Auch langes bergabgehen kann zu Problemen führen.
Fällt die Entscheidung zu gunsten einer Operation, so begleitet der Physiotherapeut den Patienten postoperativ durch die Phasen der Wundheilung, um ein bestmögliches Ausheilen der Strukturen gewährleisten zu können. Unter Berücksichtigung des vom Arzt vorgegebenen Bewegungsausmasses (limitiert durch Bewegungsschiene) verläuft die Physiotherapie ähnlich der konservativen Behandlung.
Zum Thema Arthrosen gibt es keine aussagekräftigen Studien, die eine erhöhte Arthroseneigung bei operativer oder konservativer Versorgung belegen.
Sollten Sie schmerzliche Erfahrung mit dieser Art von Verletzung gemacht haben bzw. Fragen auftreten, so können Sie mich gerne kontaktieren.